Vincent Kompany und der FC Bayern München haben ein großes Problem: Jamal Musiala fällt mit einem Muskelbündelriss im Oberschenkel wochenlang aus. Laut Prognosen wird der Mittelfeldstar mindestens sechs bis acht Wochen fehlen, also wohl ein herber Schlag für die Münchner mitten im entscheidenden Saisonfinale.
Doch welche Optionen hat Kompany jetzt noch?
Michael Olise: Der logische Kandidat
Michael Olise wäre auf den ersten Blick der logische Ersatzmann. Der Franzose überzeugt durch seine starke Technik, schnelle Dribblings und clevere Steckpässe. Allerdings ist Olise momentan auf dem Flügel unverzichtbar, zumal Kingsley Coman erst kurz vor seiner Rückkehr steht und Serge Gnabry formschwach ist. In der Zentrale wirkte Olise zudem zuletzt oft unauffällig.
Thomas Müller: Abschied mit Ansage?
Setzt Kompany auf Routine, könnte Thomas Müller sein Comeback in der Startelf feiern. Zwar hat Müller zuletzt sichtlich an Tempo verloren, doch mit seiner Erfahrung und Spielintelligenz könnte er Harry Kane besser in Szene setzen und gleichzeitig defensiv wichtige Pressingarbeit leisten. Womöglich wäre es Müllers letzte große Chance, sich würdevoll zu verabschieden.
Serge Gnabry: Mehr Risiko als Lösung?
Auch Serge Gnabry wäre theoretisch eine Option. Seine Qualitäten passen eigentlich gut ins offensive Zentrum, aber seine schwankende Form stellt aktuell ein zu großes Risiko dar. Gnabry konnte zuletzt nur selten überzeugen und dürfte somit nur als Notlösung gelten.
Leon Goretzka: Die taktische Alternative
Eine ganz andere Möglichkeit wäre Leon Goretzka. Seine Dynamik und Stärke bei Tiefenläufen könnte Bayerns Offensivspiel gut ergänzen, wie er kürzlich auch in der Nationalmannschaft bewies. Allerdings würde der FCB dadurch an Kreativität im Mittelfeld verlieren, und João Palhinha müsste die defensive Rolle übernehmen.
Umstellung auf 4-3-3?
Eine weitere Option wäre, auf die Zehner-Position komplett zu verzichten. In einem 4-3-3 könnte João Palhinha als echter Sechser auflaufen, während Joshua Kimmich und Goretzka offensiver agieren würden. Kompany müsste dafür allerdings seine bisher bevorzugte Formation aufgeben, was bisher eher unwahrscheinlich erschien.
Leroy Sané oder Raphaël Guerreiro?
Sané kennt die Zehner-Rolle aus Nagelsmann-Zeiten, doch seine unbeständigen Leistungen und riskanten Ballverluste könnten zum Problem werden. Raphaël Guerreiro wäre als technisch versierter Mittelfeldspieler die sicherere, wenn auch weniger spektakuläre Alternative. Allerdings wird Guerreiro auch dringend auf der Linksverteidiger-Position gebraucht.
Harry Kane: Noch mehr falsche Neun?
Harry Kane könnte sich noch tiefer fallen lassen, um selbst als Spielmacher zu fungieren. Doch das Risiko ist groß: Wenn der Torjäger zu weit weg vom Strafraum agiert, könnten Bayerns Tore ausbleiben und genau darin lag zuletzt eine der größten Stärken Kanes.
Jugendchance? Wohl eher nicht
Theoretisch wäre es auch denkbar, auf junge Talente wie Gabriel Vidovic oder Lennart Karl zurückzugreifen. Doch mitten im engen Titelrennen dürfte es kaum realistisch sein, Talente ins kalte Wasser zu werfen.
Fazit: Musiala fehlt spürbar
Vincent Kompany hat mehrere Alternativen, doch keine davon ersetzt Jamal Musiala eins zu eins. Der Ausfall zwingt Bayern zu Veränderungen, könnte aber gleichzeitig auch eine Chance bieten. Musialas Form war zuletzt ohnehin nicht konstant genug, um unersetzlich zu sein, dennoch schmerzt sein Verlust zu diesem Zeitpunkt enorm.